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Innovation Made in Germany

News

von Mario Bini und Hans Mantell

Während so manche Region auf dieser Welt auf eine Vielzahl diverser Rohstoffe wie Erdöl, Kohle und Erdgas zurückgreifen kann, bediente sich Deutschland seit jeher seiner immateriellen und geistigen Rohstoffe, auch bekannt als seine Dichter und Denker. Zwar fand das diesjährige Innovationsforum im Casino-Gebäude der Goethe-Universität Frankfurt statt, doch heißen die heutigen Dichter und Denker nicht mehr Schiller und Goethe, sondern Smart Data, Incubator und Industrie 4.0.

Als Initiative der Freunde und Förderer der Universität und in Kooperation mit der Goethe-Universität und dem Handelsblatt lockte die Veranstaltung etwa 800 Gäste aus verschiedensten Branchen und Bereichen in die akademischen Gemäuer, denen das gemeinsame Interesse an innovativen Themen und Trends in der Forschung und Entwicklung zugrunde liegt.

Die Präsidentin der Goethe-Universität Prof. Dr. Brigitta Wolff eröffnete das Forum mit einer Ansprache über den neuen Rohstoff, der die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland enorm verstärkt: die Innovationsfähigkeit. Besonders der Markteintritt technologiegetriebener Start-Ups, aber auch die digitale Neuausrichtung vieler traditioneller Unternehmen seien ein Zeichen dafür, dass sich Innovators hier zuhause fühlen und Deutschland ein fruchtbarer Nährboden für neue Ideen sei. Unterstrichen wurde dies durch die Verleihung des Goethe-Innovations-Preises für innovative Ideen des „Unibators“, des Gründerzentrums der Universität.

Im Anschluss an die Preisverleihung hielt der Vorstandsvorsitzende der KUKA AG, Dr. Till Reuter, als Keynote-Speaker eine fesselnde Rede, die das Human Capital in den Fokus rückte. So betonte er, dass trotz aller Innovationsdynamik in hiesigen Unternehmen die Personalabteilung die wichtigste Abteilung sei. Schließlich sei die Grundlage der technologischen Entwicklungen nach wie vor der Mensch, der innovative Ideen zu entwickeln und das „disruptive Potenzial neuer Geschäftsmodelle“ umzusetzen weiß. Dazu gehöre auch das Feld der Robotik, die heute noch für viele nach ferner Zukunftsmusik klingt, doch in der Tat nicht so weit weg ist. Schließlich sei die nächste Generation die Gen R, die mit Robotern so selbstverständlich aufwachsen wird wie die Gen Z das heute mit Smartphones tut. Dieses Veränderungspotential gelte es auf allen Ebenen und in allen Bereich zu erkennen und sinnstiftend/zielführend zu nutzen.

Abgerundet wurde das Forum durch einen vom Chefredakteur des Handelsblatts, Gabor Steingart, moderierten Live-Talk. Einen Zukunftsausblick in die Entwicklungen von morgen wagten die Vorstände von Postbank, Metro, pwc und Schaeffler. Dabei wurde erneut deutlich, dass das Thema Innovation nicht ein kurzlebiger Trend ist, sondern strategisch gelebt wird und die Unternehmen zukunfts- und wettbewerbsfähig macht.

Beim anschließenden Get-Together hatten alle Anwesenden Gelegenheit, sich über die Herausforderung des technologischen und digitalen Wandels sowie über das Verhältnis von Mensch und Maschine auszutauschen. Der Mensch steht also weiterhin im Mittelpunkt der Innovation. Willkommen im digitalen Zeitalter!

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