Personalberater treffen düstere Aussichten für Investmentbanker
Führende Personalberatungsfirmen haben sich auf einem Treffen mit der OnlineKarriereplattform eFinancialCareers.de kritisch zu den Job-Perspektiven insbesondere für Investmentbanker geäußert.
„Ich gehe davon aus, dass nur 20 Prozent der im Verlauf der Krise freigesetzten Investmentbanker bei einer Bank einen neuen Job finden werden“, so pessimistisch fällt die Prognose von Özcan Acikel, Geschäftsführer der Personalberatungsfirma Smith & Jessen, aus. Hoffnungsschimmer gibt es nach Ansicht der Experten jedoch noch in einigen Nischen. Auch in der Industrie und in Beratungsunternehmen gibt es Stellenangebote für Finanzkräfte.
Die Meinungen der Berater darüber, ob das fragwürdige Geschäftsgebaren der letzten Jahre sich wiederholen wird, gehen auseinander. Friedrich-Wilhelm Graf von Pfeil, Senior Partner bei Korn Ferry International, sieht für das Geschäft mit Zertifikaten und „exotischen Konstruktionen“ auf Jahre keine Perspektive mehr.
Einig sind sich die Fachleute dagegen, dass die Personaleinschnitte zu tief ausfallen. Tim Zühlke, Personalberater bei Indigo Headhunters, sagt voraus: „In zwei, drei Jahren, wenn die Finanzkrise ausgestanden ist, werden die Banken wieder einstellen und verwundert fragen, wo die jungen Leute geblieben sind.“ Dabei hätten die Banken diesen Fehler, den sie 2001 im Zuge der geplatzten Internetblase gemacht haben, in Zukunft vermeiden wollen.
Und welche Lichtblicke sehen die Experten? Hoffnungsvoll zeigt sich Tim Zühlke: „Banken veränderten ihr Geschäftsmodell. Dies hat Personalbewegungen auf den Führungsebenen zur Folge. Oft folgen solchen strategischen Neubesetzungen auf Senior Niveau auch Einstellungen auf operativer Ebene.“
An dem Treffen nahmen Teil: Fricke Finance, Indigo Headhunters, Korn Ferry und Smith&Jessen.
Redaktion