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2009 – Finanzkrise und Fusionen treffen Banker mit voller Wucht

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Das kommende Jahr wird für die Finanzbranche eine große Herausforderung. So sieht die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt für Finanzprofis im Jahr 2009 aus – freundlich formuliert.

Personalverantwortliche werden da schon etwas deutlicher. „Wir müssen alle noch härter arbeiten, denn es geht ums nackte Überleben“, sagt ein Headhunter, der wie viele in der Branche die Krise am Arbeitsmarkt selbst zu spüren bekommen hat und Mitarbeiter entlassen musste.

Ein relatives gutes Jahr

… könnte vielleicht der „Real-Money-Sektor“ erleben. Institutionellen Kunden wie Versicherungen, Pensionskassen, Stiftungen und Kirchen geht es noch gut. Daran können Banker verdienen.

„Potenzial“ sehen Rekrutingexperten wie Smith & Jessen-Geschäftsführer Özcan Acikel ansonsten eigentlich nur noch im Handel mit Devisen und Commodities sowie – mit Abstrichen – im Asset Management. „Es gibt immer noch Boutiquen, die die Gunst der Stunde nutzen und selektiv nach neuen Mitarbeitern Ausschau halten“, so Acikel.

Auch die Nachfrage nach Restrukturierungsexperten dürfte anhalten – leider nur für kurze Zeit. Spätestens in der zweiten Jahreshälfte, wenn auch die letzte Bank schmerzhafte Entscheidungen getroffen hat, wird diese Sonderkonjunktur für Zerstörer wohl zu Ende gehen.

Berufsoptimisten glauben bereits wieder an einen Aufschwung im Geschäft mit kreditfinanzierten Übernahmen. „So billig wie Geld derzeit ist, wäre es nicht verwunderlich, wenn schon bald wieder größere Transaktionen angekündigt würden“, sagt Tim Zühlke, Berater bei Indigo Headhunters.

Probleme bekommen dagegen

… Banker, die entlassen worden sind. Headhunter Acikel lässt keinen Zweifel daran, dass sich viele Banker mit dem Gedanken anfreunden müssen, nach einer Entlassung die Branche zu wechseln. „Lediglich jeder fünfte Entlassene kann sich freuen, wenn er noch mal einen Job in der Finanzbranche findet.“

… die Mitarbeiter von Deutscher Bank und Postbank. Sollte die Post-Tochter tatsächlich im Jahresverlauf vom Frankfurter Marktführer mehrheitlich übernommen werden, dürften tausende Postbanker, aber auch viele Deutsch-Banker ihre Jobs verlieren. Da gleichzeitig die Commerzbank versuchen dürfte, einen Großteil der angekündigten 6.500 Stellenstreichungen im Zuge der Dresdner-Bank-Übernahme möglichst rasch umzusetzen, droht vielen „überzähligen“ Mitarbeitern, vor allem in den Zentralfunktionen, ein schmerzhafter Abschied.

… Banker, die zu Jahresbeginn auf einen dicken Bonus spekulieren. Das Gros der Investmentbanker kann mit einer Kürzung der Gewinnbeteilung von bis zu 70 Prozent rechnen, warnt Headhunter Zühlke. Selbst die „Top-Performer“, die trotz Krise gute Geschäfte für ihre Bank gemacht haben, müssen mit einem Rückgang von 30 bis 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr rechnen, so der Berater.

… Bewerber, die sich auf eine der vielen freien Stellen bewerben. „Viele Banken inserieren, weil sie in diesem schwierigen Umfeld eine Duftmarke setzen wollen“, sagt Patrick Riske, Personalberater bei Fricke Finance & Legal. „Tatsächlich herrscht bei den meisten Banken Einstellungsstop.“

.. Landesbanker im allgemeinen und die Mitarbeiter bei der BayernLB im besonderen. Denn der praktisch zahlungsunfähigen Staatsbank droht zunächst die harte Sanierung und dann die politisch gewollte Fusion mit einer anderen Landesbank. Jeder vierte Mitarbeiter wird seinen Job verlieren. Ende März soll der Plan im Detail vorgestellt werden – damit das Thema nicht in den Bundestagswahlkampf hineingezogen wird.

 

Redaktion

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