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Blick ins Portemonnaie: Welche Gehälter und Boni in M&A gezahlt werden

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Noch 2010 lag das M&A-Geschäft in Deutschland am Boden. Entsprechend wenige Experten wurden in diesem Bereich gesucht. Doch nach dem rasanten Wirtschaftsaufschwung scheint sich jetzt die Situation deutlich aufzuhellen.

„Seit dem Herbst 2010 sehen wir Bewegung im Markt und im ersten Quartal hat sich das deutlich verstärkt“, sagt Mirja Linke, Partner bei Deininger Unternehmensberatung in Frankfurt. Erfahrungsgemäß steige die Nachfrage nach der Bonussaison im zweiten Quartal noch einmal kräftig an.

Dagegen sieht Andreas Krischke von Indigo Headhunters in Frankfurt keinen signifikanten Anstieg im Nachfragevolumen. Vielmehr gebe es eine erhöhte Fluktuation im Markt, die Lücken reißen und gleichermaßen wieder geschlossen werden müssen. Überdies würden viele M&A-Experten versuchen, von aktuell schwächeren Adressen zu stärkeren zu wechseln.

Wie hoch fallen die Vergütungen tatsächlich aus?
Das Recruitment-Unternehmen Cornell Partnership aus London hat unterdessen das Gehaltsniveau für Associates in diesem Geschäftsfeld untersucht, wobei die Erhebung auf einigen hundert Fällen beruht. Die Ergebnisse fallen auffallend üppig aus. Doch lassen sich die Vergütungen von der Insel auf Deutschland übertragen?
„Das kann man so pauschal nicht sagen“, meint Linke. Grundgehälter von 76.000 Euro für einen jungen Associate (Berufseinsteiger) – ohne Bonus wohlgemerkt – erscheinen der Expertin reichlich ambitioniert. „Ich glaube nicht, dass wir damit durchkommen würden“, sagt Linke. Und auch Gesamtvergütungen von umgerechnet über 300.000 Euro für Associates mit drei Jahren Berufserfahrung dürften ein wenig utopisch sein.

Dagegen bestätigt die Executive Search-Expertin einige Ergebnisse der Studie. Beispielsweise läge Goldman Sachs auch in Deutschland bei der Bezahlung vorn und würde immer noch vergleichsweise hohe Boni zahlen.

Auch wenn die Vergütungen in Deutschland womöglich moderater ausfallen, wollen wir Ihnen die Ergebnisse von Cornell Partnership nicht vorenthalten. Denn erstens können M&A-Experten ihre Koffer packen und nach London umziehen oder zumindest ein wenig von den unten stehenden Gehältern träumen.

 

Von Florian Hamann

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